Einzigartige Original-Kunstwerke

Das Stadtarchiv der Stadt Moosburg ist im Besitz einer einzigartigen Sammlung an originalen Zeichnungen und Gemälden von Künstlern, die im Stalag und Internierungslager inhaftiert waren. Diese jahrelang verschollenen Werke wurden in den letzten Jahren vom Stadtarchivar Wilhelm Ellböck gesichert, aufbereitet und im Stadtarchiv archiviert.

Diese Bilder sind von hoher Aussagekraft und historischer Bedeutung. Die Originale wurden bisher noch nicht der Öffentlichkeit gezeigt und sind nur auszugsweise als Kopien bekannt. Erstmals sollen sie daher der Öffentlichkeit in Gänze präsentiert werden, zusammen mit Leihgaben aus privater Hand – rund 180 Zeichnungen, Grafiken und Gemälde ganz unterschiedlicher im Stalag VII A inhaftierter Künstler.

Nicht nur in ihrem Umfang, sondern auch in der thematischen Aufarbeitung stellt die Ausstellung „Überlebenskunst“ ein Novum in Deutschland dar. Ergänzt um Vergleiche mit weiteren Kunstwerken und historischen Fotografien eröffnet die Ausstellung Einblicke in das Kunstschaffen im Ausnahmezustand wie in das Leben im Lager.

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Ausstellungen 2022

Die Ausstellungen haben wir aufgrund der Vielzahl der erstmals gezeigten Kunstwerke in vier Themenkreise gegliedert.

Jeweils am ersten Tag der Ausstellungen laden wir um 19 Uhr zu einer öffentlichen Vernissage ein.

1. – 10. April 2022
Hinterm Stacheldraht – Alltag im Stalag VII A

29. April – 8. Mai 2022
Traum und Trauma – Hoffnung und Leid im Stalag VII A

27. Mai – 6. Juni 2022
Die Gezeichneten – Gesichter des Lagers im Stalag VII A

30. September – 9. Oktober 2022
Unter Verdacht – „Automatic arrest“ im Internierungslager Nr. 6

Die Ausstellungen finden in der Aula der Volkshochschule (VHS) Moosburg statt. Öffnungszeiten 8-21 Uhr, Eintritt frei

Über das Projekt

Das Projekt ist ein Beitrag aus der Geschichte Moosburgs anlässlich des 1250-Jahr-Jubiläums im Jahr 2022. Der Verein Stalag Moosburg e.V. übernahm die Projektleitung (Karl Rausch) sowie die räumliche Gestaltung und technische Umsetzung (Günther Strehle). Die inhaltliche Konzeption wurde von der Moosburger Kunsthistorikerin Christine Fößmeier entwickelt. Besonderer Dank gilt dem Stadtarchivar Willhelm Ellböck für die umfangreichen Vorarbeiten zur Fassung der Werke für Archiv und Präsentation sowie dem neuen Leiter des Heimatmuseums, Michael Kerscher, für die Bereicherung der Ausstellung mit weiteren Werken aus dem Heimatmuseum. Dem Stadtrat der Stadt Moosburg danken wir für die Genehmigung des finanziellen Budgets und der Stadtverwaltung für die Bereitstellung der Kunstwerke aus deren Archiv. Dank auch der VHS Moosburg, Gerda Fischer und Nadine Sukniak, die uns über insgesamt mehr als 4 Wochen großzügige Gastfreundschaft und Unterstützung in der Aula ihres Hauses erweisen.

Volti

1. – 10. April 2022

Hinterm Stacheldraht

Alltag im Stalag VII A

Als eines der Mittel, Kriegsgefangenschaft zu überstehen, erweist sich das Kunstschaffen in den Lagern. Auch in Moosburg stellt es sich daher ebenso vielfältig wie interessant dar. Der Bogen spannt sich von der Dokumentation des Umfelds bis zur psychologischen Studie, von der zügig angefertigten Skizze bis zum perfekten Ölgemälde. Laien engagierten sich ebenso wie in ihren Heimatländern ausgebildete Künstler.
Letztlich zeigen die Kunstwerke nicht nur Umgebung und Alltag der Kriegsgefangenen, sondern ebenso deren tief-greifende Ängste und Nöte.

Jacques Bertrand, „les poux“ (die Läuse)

29. April – 8. Mai 2022

Traum und Trauma

Hoffnung und Leid im Stalag VII A

Das Erleben der Kriegsgefangenschaft wirkte auf viele traumatisierend. Treffend eingefangen hat v.a. Jacques Bertrand die Leiden seiner Kameraden vom Antreten zum Abzählen über die Essensverteilung als Taktgeber im gleichtönigen Alltag bis hin zu den ersehnten Briefen und Liebesgaben aus der Heimat. Rückzugsmöglichkeiten oder gar Intimsphäre gab es in und um die Großraum-Baracken nicht – ein permanenter Ausnahmezustand, dem letztlich nur mit viel Ablenkung beizukommen war.

Georg Hummitzsch

27. Mai – 6. Juni 2022

Die Gezeichneten

Gesichter des Lagers im Stalag VII A

Einen Spiegel zur Seele oder zumindest eine Annäherung an andere Menschen stellen die vielen im Stalag VII A entstandenen Porträts dar. Hier stechen, auch aufgrund ihrer Anzahl, die Bildnisse der Kolonialsoldaten hervor. Deutsche Bewacher und deren Angehörige finden sich ebenso wie sowjetische Kriegsgefangene.

Obwohl bei einigen Porträts latenter Rassismus mitgeschwungen haben mag, stellte das Kunstwerk für die Porträtierten eine Art Selbstversicherung in der Ungewiss-heit des Krieges dar: „Ich werde gezeichnet, also bin ich.“

Hartig, Internierungslager

30. September – 9. Oktober 2022

Unter Verdacht

„Automatic arrest“ im Internierungslager Nr. 6

In das bereits heruntergekommene Lager des Stalag VII A kamen fast unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die ersten Deutschen zur Entnazifizierung. Auch sie suchten nach Beschäftigungs­möglich­keiten und fanden sie wiederum in der Kunst.
Die Lager-Ansichten schwanken zwischen Trostlosigkeit und Zweckoptimismus. In den erhalten gebliebenen Porträts begegnen uns ernst blickende Menschen, die ihr Schicksal zu hinterfragen scheinen.

© Repros aller Kunstwerke: Stadtarchiv Moosburg

Einladungskarte Ausstellungen

Broschüre „Überlebenskunst“ 8 Seiten

Teil 1 „Hinterm Stacheldraht“

Moosburger Zeitung – Magazin-Beilage Feb. 2022

Presseberichte Moosburger Zeitung, Süddeutsche Zeitung März 2022

FINK – Freisinger Stadtmagazin April 2022

Presseberichte April 2022
Moosburger Zeitung, Freisinger Tagblatt

Teil 2 „Traum und Trauma“

Presseankündigung Ausstellung 2, April 2022 Moosburger Zeitung, Süddeutsche Zeitung

Presseberichte Mai 2022 Moosburger Zeitung

Teil 3: „Die Gezeichneten“

Presseankündigung  Ausstellung 3, Mai 2022: Moosburger Zeitung, Süddeutsche Zeitung

Presseberichte Mai/Juni 2022 Moosburgr Zeitung, Süddeutsche Zeitung

Teil 4: „Unter Verdacht“

Presseankündigung  Ausstellung 4, Juni 2022: Moosburger Zeitung

Presseankündigung  Ausstellung 21. Sept. 2022: Moosburger Zeitung

Pressebericht  Ausstellung: 3. Okt. 2022 Moosburger Zeitung